Equale und Motetten der Romantik
Sonntag, 7.April 2019
Christuskirche Reutlingen 17:00 Uhr
Offertorium F-Dur für Chor und 3 Posaunen A. Bruckner
Equale Nr.1 für 3 Posaunen A. Bruckner
Ave Maria. gem. Chor a cappella A. Bruckner
Equale Nr.2 für 3 Posaunen A. Bruckner
Christus factus est gem. Chor a capella A. Bruckner
Equale Nr.1. für 4 Posaunen L. v. Beethoven
Os justi gem. Chor a cappella A. Bruckner
Equale Nr. 2. für 4 Posaunen L. v. Beethoven
Locus iste gem. Chor a cappella A. Bruckner
Equale Nr. 3 für 4 Posaunen L. v. Beethoven
Vexilla regis gem. Chor a cappella A. Bruckner
Richte mich Gott Chor a cappella op.78 Nr.2 F. Mendelssohn-B.
Equale Nr. 4 für 4 Posaunen L. v. Beethoven
Zum Abendsegen Chor a cappella F. Mendelssohn-B.
Abendlied Chor a cappella J. Rheinberger
Ausführende:
Posaunengruppe der Württembergischen Philharmonie Reutlingen
Betzinger Sängerschaft
Leitung: Martin Künstner
Mit Bruckner unterwegs - Betzinger Sängerschaft
und Philharmonia Chor Reutlingen in Pilsen (13. Juni) und Prag (14. Juni)
Philharmonia Chor Reutlingen und Betzinger Sängerschaft sangen in Pilsen und Prag (Bericht von Monique Cantre)
Konzertreise ins gastliche Nachbarland
REUTLINGEN. Die böhmisch-schwäbischen Beziehungen zu beleben sei ihm stets eine besondere Freude, gestand Gerhard Frey-Reininghaus in seiner Ansprache in der Salvatorkirche in Prag. Der Ökumenereferent der evangelischen Kirche in Tschechien stammt aus Köngen und hatte erneut die Betzinger Sängerschaft und den Philharmonia Chor Reutlingen zu Auftritten eingeladen, nachdem die beiden Chöre vor vier Jahren bei den internationalen Jan-Hus-Feierlichkeiten in Prag Carl Loewes Oratorium “Johan Hus” aufgeführt hatten.
Den hochoffiziellen Charakter von damals – das Oratorium wurde live im Radio übertragen – hatten die Konzerte der Reutlinger Chöre in den Gotteshäusern der “Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder” in Pilsen und Prag zwar nicht. Ihre Vorbereitung war indes nicht weniger aufwendig. Dirigent Martin Künstner – auch er stammt aus Köngen – hatte ein Programm mit geistlicher Chormusik der Romantik zusammengestellt mit dem Schwerpunkt auf Anton Bruckners A-cappella-Motetten. Und diese verzeihen keinen falschen Ton. Dazu kamen bis zu achtstimmige Stücke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Josef Rheinberger. Mit Aequalen – kurzen Trauermusiken – von Bruckner und Beethoven ergänzten vier Posaunisten das Programm.
Mit zwei Bussen war man angereist. 15 Grad zeigte das Thermometer am Mittwoch nach Pfingsten bei der Abfahrt in Reutlingen, bei der Ankunft in Pilsen waren es 32 Grad. In der Kirche “Koranduv sbor” schien sich die Hitze unter der Kuppel eingenistet zu haben. Entsprechend schweißtreibend war die ausführliche Probe. Tags darauf versammelte sich in dem imposanten, tempelartigen Sakralbau das Publikum und wurde Zeuge einer Uraufführung: “Erinnerung an ein altes Erbe” von Gerhard Kaufmann.
Komponist Gerhard Kaufmann, langjähriger Kantor der Stiftskirche Tübingen und Bezirkskantor, der auch im Philharmonia Chor singt, hatte damit dem Wunsch von Martin Künstner nach einem instrumentalen Intermezzo entsprochen. “Erinnerung an ein altes Erbe” ist ein Stück für vier Posaunen, das unter dem Eindruck des Brandes von Notre Dame in Paris entstanden ist. Es soll an die “Notre-Dame-Schule“ (1160-1250) erinnern, den Ausgangspunkt der polyphonen Musik in Europa. In dem Stück sind alle zehn Tonstufen der heutigen Glocken der Kathedrale versammelt. Die vier Posaunisten hatten es in kurzer Zeit einstudiert – und erhielten großen Applaus: Christof Schmidt, Fabian Beck, Alexander Tauber und Simon Kräuter.
Das gleiche Programm wurde auch in Prag in der Salvatorkirche, der Hauptkirche der tschechischen Protestanten, mit viel Applaus aufgenommen, wiewohl der Besuch wie auch in Pilsen etwas enttäuschend war. Mit einem vollen Haus und einer außergewöhnlichen Herzlichkeit entschädigte der letzte Auftritt in Prag in der Kirche Sankt Martin in der Mauer. Er fand im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes in deutscher Sprache statt und vermittelte das gute Gefühl, mit vollem Herzen willkommen zu sein.
Natürlich hatte die Konzertreise auch touristische Aspekte. Stadtführungen gab es in Pilsen, das sich spätestens als Europäische Kulturhauptstadt 2016 herausgeputzt hat und mehr bietet als Bier und Škoda, sowie natürlich in Prag samt Moldau-Schifffahrt. Die tschechische Hauptstadt mit ihrer einzigartigen Architektur vom Mittelalter bis heute leidet freilich auch an ihrer Popularität: Der Massentourismus nimmt ihr das Flair.
Johanna Kapelari Mirjam Kapelari Juan Pablo Marin Ulrich Wand
Dieses Konzert war das Jubiläumskonzert für unseren Chorleiter und Dirigenten Martin Künstner aus Anlaß seiner nun 25jährigen Tätigkeit bei der Betzinger Sängerschaft.
Dafür erhielt er im Anschluss an das Konzert in einer kurzen Zeremonie den Sängerring der Stadt Reutlingen. Die Verleihung erfolgte durch Oberbürgermeister Thomas Keck.
Bericht des Reutlinger Generalanzeigers:
Geistliche Musik
Mitgliederversammlung der Betzinger Sängerschaft
Die gut besuchte ordentliche Mitgliederversammlung der Betzinger Sängerschaft fand in diesem Jahr im Gemeindesaal der Mauritiuskirche in Betzingen statt. Zu Beginn wurde in der Totenehrung der im Berichtszeitraum verstorbenen Mitglieder Anneliese und Hans Krumm, Hermann Schlotterbeck, Gerhard Münzinger, Doris Erhardt und Werner Fink gedacht.
Dann folgte der Bericht des Vorsitzenden Dr. Peter Beckmann. Er verwies darauf, dass der Chor im vergangenen Jahr mit vier Konzerten besonders fleißig war: Im März die Carmina Burana in der Stadthalle, das Benefizkonzert im April in der Marienkirche zu gunsten der dortigen Orgel zusammen mit dem Philharmonia Chor, im Juli die vorerst letzte Classic Night als Open Air im Kreuzeichestadion und im Dezember das Weihnachtskonzert in der Betzinger Mauritiuskirche. Es wird aber immer schwieriger, Konzerte kostendeckend durchzuführen. Deshalb ist die Betzinger Sängerschaft wie Dr. Beckmann betonte, verstärkt auf Sponsoring, Zuschüsse und Spenden angewiesen. Dass der Chor bei den Konzerten immer wieder Unterstützung durch Projektsänger bekommt, die dann auch teilweise im Verein bleiben ist ein wichtiger Aspekt, den Beckmann hervorhob. Um die Betreuung der Projektsänger kümmert sich inzwischen der 2. Vorsitzende, Jürgen Haussmann.
Es folgte der Bericht der Schriftführerin Dagmar Hollstein, die unter anderem auf die personellen Veränderungen im Verein einging und als Verantwortliche für den Datenschutz auf die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung hinwies, deren Vorgaben im Berichtsjahr umgesetzt wurden.
Der Bericht des Kassenverwalters stellte in sehr detaillierter Weise die Kassenlage des Vereins dar. Auch er betonte, dass die inzwischen hohe Qualität der Konzerte der Sängerschaft nur durch entsprechend hohe finanzielle Unterstützung aus verschiedenen Quellen, auch durch die Vereinsmitglieder selbst gehalten werden kann.
Der Chorleiter Martin Künstner verwies in seinem Bericht im Wesentlichen auf die kommenden Aufgaben, wie das Konzert am 7. April in der Christuskirche und die Konzertreise nach Prag und Pilsen im Juni. Beidemale präsentiert der Chor – in Tschechien zusammen mit dem Philharmonia Chor – Equale und Motetten der Romantik.
Der gesamte Vorstand wurde anschließend auf Antrag von Martin Künstner einstimmig entlastet.
Es folgte eine Reihe von Ehrungen aktiver und passiver Mitglieder. Für 15 Jahre als aktive Sängerin bekam Dagmar Beschnidt den Sängerbrief des Vereins. Renate Krockenberger erhielt für 20 Jahre aktive Tätigkeit eine Urkunde und einen Theatergutschein. 50 Jahre aktiv ist Inge Weiss. Sie bekam eine Ehrenurkunde. Ebenfalls eine Ehrenurkunde bekamen Dr. Otto Binder für 40 Jahre passive Mitgliedschaft und Dr. Dieter Kemmler für 60 Jahre passive Mitgliedschaft.
Da Bärbel Magnussen vorzeitig von ihrem Amt als Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung zurücktrat, wurde das Neumitglied Rosanna Hörnig einstimmig als ihre Nachfolgerin gewählt. Sie erhält Unterstützung durch Barbara Goldberg-Alber, die zugleich in den Vorstand gewählt wurde.
Unsere Maiwanderung am 30. Mai (Christi Himmelfahrt)
Wir trafen uns um 10 Uhr am Kemmlerparkplatz und fuhren mit Privat-Pkw die Alb hinauf zum Wanderparkplatz "Hohe Warte" bei St. Johann. Von dort ging es zu Fuss bei herrlichem Frühsommerwetter den Albtrauf entlang. An verschiedenen Aussichtspunkten wie Grüner Fels, Wiesfels, Rossfels konnte man den herrlichen Blick auf Landschaft, Ortschaften und den stahlblauen Himmel genießen. Immer wieder wurde dann diskutiert: "Nein, das ist nicht Glems, das ist dort", "das da müsste Kappishäusern sein", "wo ist denn der Stausee ?" usw.
Beim Olgafels (Segelfluggelände Rossberg) wurde bei einer Pause die mitgebrachte Vesper verzehrt. Dann ging es am Höllenloch vorbei, in das sich einige von uns dann auch hineinbegaben. Entlang des Längentals führte uns der Weg dann nach ca. 3 Stunden Wanderung zurück zu den Autos.
Im Wanderheim "Eninger Weide", bzw. natürlich draussen, ließen wir uns dann nieder, um noch das ein oder andere gastronomische Angebot zu uns zu nehmen. Natürlich hatten wir alle auch reichlich Durst.
Gegen 16 Uhr kehrten wir dann zurück zum Kemmlerparkplatz nach Betzingen. So ging ein schöner Tagesausflug harmonisch zu Ende.
An dieser Stelle sei nochmals herzlich Dank gesagt den beiden Organisatoren des Tages, Jürgen Wassermann und Erhard Drechsler.